Joseph Vu Huu Thien

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Vietnam

Joseph Vu Huu Thien

 

Eines Nachmittags nahm ich die Bibel in die Hand und las darin die Worte von Psalm 119, die an Gott gewandt sind: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Damals war ich im Krankenhaus, hatte viele Schmerzen und war dem Tod nahe. Ich war bewusstlos ins Krankenhaus gebracht worden und als ich aufwachte, dauerte es eine Weile, bis ich verstand, wo ich mich befand. Während meines Krankenhausaufenthaltes sprach ich oft mit einem anderen Patienten - einem achtzigjährigen Herrn. Er sagte mir, dass ich, wenn ich wieder gesund sei,  Ordensmann werden sollte. Ich fragte ihn: „Wie kann ich Ordensmann werden, da ich keinerlei Abschluss habe?“ Einer meiner Cousins war im Pflegeteam tätig und erzählte mir von den Barmherzigen Brüdern vom hl. Johannes von Gott. Im Laufe der Zeit erkannte ich, Schritt für Schritt, dass die Ereignisse meines Lebens mich zu dem Punkt gebracht hatten, an dem Gottes Plan für mich offenkundig wurde. Er schenkte mir die Berufung zur Hospitalität. Würde ich auf diese Berufung antworten und ein Barmherziger Bruder werden, würde ich fähig sein, den Armen, Kranken und Bedürftigen zu helfen und sie zu pflegen? Ich fühle, dass Gottes Wort „eine Leuchte meines Fußes und Einsicht auf meinem Wege“ ist. Jesus hat uns das Gotteswort mitgegeben: „Was du dem Geringsten meiner Brüder tust, das hast du mir getan.“ 

 

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