Gerardo Diaz Quiros

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Mitarbeiter

Spanien

Gerardo Diaz Quiros

 

Als Lehrer an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule “Centro Universitario de Ciencias de la Salud San Rafael – Nebrija” erlebe ich jeden Tag, in wie vielen Formen Hospitalität gelebt und zum Ausdruck gebracht werden kann.

An der Bildung eines Menschen mitzuwirken, ist eine enorme Verantwortung. Es geht nicht nur darum, Kenntnisse zu vermitteln, sondern auch und vor allem darum, eine Flamme zu entzünden und zu erhalten, Zweifel auszuhalten und Fragen zu erhellen, auch wenn dies nicht immer zur Gänze möglich ist. Schulen müssen wieder zu Orten der Wahrheitssuche werden und zu Orten, die den Menschen bei seiner Entfaltung begleiten. 

Auch wenn für einen Orden, dessen absolute Priorität die Pflege ist, die Bildungsarbeit auf den ersten Blick als fremdes Terrain erscheinen mag, ist die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften, vor allem wenn sie in Übereinstimmung mit bestimmten Werten erfolgt – sprich, Streben nach bestmöglicher Qualität verbunden mit einer metaphysischen Sichtweise des Menschen und der Bereitschaft, mutig zu lieben – lediglich eine andere Form, um das Charisma des Ordens zu teilen und zu fördern. Jede Person, die an einer Fachschule des Ordens ihr Diplom erlangt, kann und muss als ein mit weit ausgestreckter Hand gestreuter Samen der Hospitalität betrachtet werden.

Es ist immer Zeit für Hospitalität, heute mehr denn je. Denn Hospitalität ist, wie Schönheit für den heiligen Augustinus, “so alt und doch immer wieder neu”, weil sie „zeitlose Gegenwart“ besitzt, wie es in einem Vers des spanischen Dichters Luis Cernuda heißt. Weil es immer Zeit ist, sich zu den Händen der schenkenden Liebe Gottes zu machen. Und junge Menschen, die heute Schüler und morgen Gesundheitsfachkräfte sind, verdienen, dazu eingeladen zu werden. 

 

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