Schlussbotschaft

   

 

Vom 18. bis 22. Januar 2016 haben sich in Rom 63 Brüder und eine Mitarbeiterin aus Irland zu einem Treffen versammelt, in dessen Mittelpunkt die Berufungspastoral und die Ausbildung im Orden standen. An dem Treffen hat auch die Generalleitung teilgenommen. Das Treffen, das von der Generalkommission für Berufungspastoral und Ausbildung veranstaltet wurde, stand unter dem Motto: « ein Leben in Hospitalität führen und fördern ».

Am Schluss des Treffens möchten sich die Teilnehmer mit einer Botschaft an die gesamte Johann von Gott-Familie und speziell an die Brüder wenden, um mit ihnen das, was sie in diesen Tagen erfahren und erleben durften, zu teilen und damit unser Leben als Barmherzige Brüder zu bereichern.

Wir haben in diesen Tagen intensiv über die Berufungspastoral und die Grundausbildung beraten und nachgedacht und miteinander gebetet. Dabei war es unser Bemühen, trotz der Vielfalt des Ordens das Gemeinsame im Blick zu behalten und eine gemeinsame Antwort auf die Herausforderungen zu finden, die uns erwarten. Unsere Orientierungspunkte waren ein zeitgemäßes Kirchenverständnis, die charismatische Identität des Ordens und die Erkenntnisse der neueren Pastoraltheologie.

Für uns alle war das Treffen ein neues Pfingsten, bei dem wir unseren spirituellen und kulturellen Reichtum in einem einfachen, aber herzlichen Miteinander neuentdeckten.

Die Tage haben uns geholfen, die aktuellen Herausforderungen der Berufungspastoral und der Grundausbildung im Orden zu erkennen und uns der großen Verantwortung bewusst zu werden, die uns daraus erwächst. Wir wissen, wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam vorgehen und den Interessenten ein Zeugnis der Hospitalität bieten, das sie anspricht.

Die Botschaft, die wir an Sie von diesem Treffen richten möchten, ist mit Blick auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit, das wir gerade feiern, dass wir den Barmherzigen Christus in die Mitte unseres Charismas stellen und ihn als unsere Lebensmitte sichtbar machen. Dabei soll uns die Überzeugung leiten, dass eine positive Einstellung bei uns Brüdern und Mitarbeitern den Beginn zu einem neuen Berufungsfrühling markieren kann.

Die gesamte Johann von Gott-Familie hat nämlich die Aufgabe, das, was sie in der Tiefe ihres Herzens trägt, zu leben und zu vermitteln. Dazu ist notwendig, dass heute auch die ständige Weiterbildung als ein wichtiger Baustein der Berufungspastoral erkannt wird. Die beiden Bereiche sind eng miteinander verbunden und dürfen nicht getrennt gesehen werden. Dies verlangt, dass alle die Dokumente des Ordens studieren und vertiefen und das Bemühen um die eigene Fortbildung als etwas Wesentliches erkennen.

Am 20. Januar ist das Jahr der Berufung zur Hospitalität zu Ende gegangen. Doch damit ist unsere Arbeit nicht erfüllt. So müssen in Zukunft Berufungspastoral und Ausbildung verstärkt in einem regionalen Fokus gesehen werden, eine gemeinsame Datenbank geschaffen werden, die allen zur Verfügung steht, und dafür gesorgt werden, dass es in allen Provinzen ein ausgereiftes und zugleich flexibles Programm der Berufungspastoral gibt, das regelmäßig evaluiert wird.

Um eine zeitgemäße Grundausbildung anzubieten, müssen wir unsere Kräfte bündeln und auf eine Zusammenführung unserer Ausbildungszentren hinarbeiten. Dazu ist notwendig, dass unsere Ausbildungsprogramme auf eine zeitgemäße Darstellung und Vermittlung des Ordenscharismas zielen, dass die Ausbildung der Ausbilder gefördert wird, dass eine personalisierte Begleitung der Auszubildenden gegeben ist und dass unser spiritueller Reichtum als Brüderorden stärker zur Geltung gebracht wird im Einklang mit dem neuen Dokument der Kirche: “Identität und Sendung des Ordensbruders in der Kirche.”

 “Lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen!” (EG 87). Mit dieser Aufforderung möchten wir alle motivieren, unser Charisma zu bewahren und mit neuem Leben zu erfüllen. Erinnern wir uns an die Kraft der ersten Liebe und machen wir uns den Enthusiasmus des heiligen Johannes von Gott zu eigen. Lassen wir uns wie er von der Barmherzigkeit Gottes erfüllen und beschenken wir andere damit. Sagen wir wie er: “In solcher Armut und Trübsal fand ich sie vor, dass sie mir das Herz brachen” (1 HS). 

 

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