Seit August vergangenen Jahres sind Mitarbeiter unseres Kinderkrankenhauses von Barcelona in der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen auf zwei griechischen Inseln (Kos und Chios) tätig, auf denen sich drei große Flüchtlingslager befinden.

Unsere Mitarbeiter arbeiten dabei mit der NGO „Woman and Health Alliance“ (WAHA) zusammen, die große Erfahrung in solchen Projekten hat. Insgesamt müssen auf den genannten Inseln 12.000 Personen medizinisch versorgt werden, bei denen es sich vielfach um Minderjährige und Kinder handelt. Weitere Partner an diesem Projekt sind das Gesundheitsministerium, das Außenministerium und die Agentur für Entwicklungszusammenarbeit von Katalonien.

Die Kooperation am Flüchtlingsprojekt erfolgt in Schichten von jeweils 4 Wochen. Bisher sind von unserem Kinderkrankenhaus 12 Mitarbeiter zu den Einsätzen auf die beiden griechischen Inseln geflogen. Bei den Mitarbeitern handelt es sich um Allgemeinärzte, Pflegende, Spezialisten aus dem medizinischen Notdienst, Chirurgen, Psychiater, Hebammen und vor allem Pädiater und Gynäkologen.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit unserer Mitarbeiter liegt in der hygienisch-medizinischen Prävention, um Infektionen und Epidemien zu vermeiden. Zu den Patienten gehören viele Kinder mit chronischen Krankheiten, wie z.B. Diabetes, Asthma und Herzkrankheiten. Typische Kinderkrankheiten wie Masern und Windpocken fallen ebenfalls unter das Behandlungsspektrum. Ernährungsberatung, Impfungen und Zahnmedizin runden das Bild ab. Im Bereich der Frauenmedizin werden werdende Mütter in der Schwangerschaft begleitet, Scheiden- und Harnwegsinfekte behandelt sowie über sexuell übertragbare Krankheiten aufgeklärt. Allen Personen in den Flüchtlingslagern wird außerdem psychologische Hilfe zur posttraumatischen Aufarbeitung von Kriegserlebnissen angeboten.

Laut ACNHUR (Flüchtlingskommissariat der UNO)  gibt es zur Zeit 44 Flüchtlingslager in Griechenland, die hauptsächlich auf drei Zonen verteilt sind: Athen, Norden von Thessaloniki und Inseln. In den Lagern leben insgesamt ca. 60.000 Personen, davon sind 38% Kinder. Die Hälfte der Flüchtlinge stammen aus Syrien, ein Viertel aus Afghanistan und der Rest aus anderen Krisengebieten wie z.B. Irak.

Wer möchte, kann den medizinischen Dienst in den Flüchtlingsländern mit einer Spende auf folgendes Konto unterstützen: SOS Refugiados ES38 2100 5000 5302 0015 1527.