Pastoral

Der heilige Johannes von Gott...

                        "…war in Wahrheit ein Jünger Jesu Christi. In deiner Kraft, Herr, hat er voll Mitleid die Hungrigen gespeist, die Durstigen getränkt und die Nackten bekleidet. Er beherbergte die Fremden und diente den Kranken. Er hat die Gefangenen nicht allein gelassen und war allen Armen Helfer und Vater" (Präfation aus der Messe zum heiligen Johannes von Gott)

 

Wir wollen...

...mit unserem Dienst die Hoffnung des Evangeliums verkünden.

Wir handeln...

... mit größtem Respekt vor den Weltanschauungen und Glaubensüberzeugungen der uns anvertrauten Menschen und bemühen uns, ihnen in Krankheit und Leid zu helfen, den Sinn des Lebens zu entdecken.

 

Die Pastoral im Gesundheits- und Sozialwesen bildet seit jeher ein Identitätsmerkmal des Ordens der Barmherzigen Brüder. Bereits der Gründer des Ordens, der heilige Johannes von Gott, zeichnete sich durch eine sensible Achtsamkeit für die spirituellen Bedürfnisse der Menschen aus, um die er sich in seinem Hospital kümmerte. Der Orden ist bis heute diesem Erbe treu geblieben. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verständnis der Pastoral im Orden von der reinen Seelsorge hin zu einem neuen Modell entwickelt, mit dem man sich, aufbauend auf einen fachlich und organisatorisch fundierten Ansatz, bemüht, dem Menschen in seiner Ganzheit zu begegnen.

In den Konstitutionen des Ordens heißt es, dass die Gabe der Hospitalität unseren besonderen Einsatz in der Pastoral verlangt. Wir praktizieren sie insbesondere durch unser Zeugnis für das Evangelium, durch die Verkündigung des Wortes Gottes und durch die Feier der Sakramente.

Seit jeher ist es dabei unser Bemühen, offen für alle zu sein und mit größtem Respekt vor den Weltanschauungen und Glaubensüberzeugungen des Einzelnen zu handeln. Ebenso ist es unser Bemühen, auch die Angehörigen unserer Betreuten und unsere Mitarbeiter in unseren pastoralen Dienst einzuschließen. Das veranlasst uns, die spirituelle Begleitung von Andersglaubenden zu unterstützen und aktiv an der Pastoral im Gesundheits- und Sozialwesen der Ortskirchen, in denen wir präsent sind, mitzuwirken.

Wir Barmherzigen Brüder wissen, dass wir mit unserem Dienst an den Kranken und Hilfebedürftigen, wenn er gut durchgeführt wird, das Evangelisierungswerk der Kirche mittragen und mit unserem Zeugnis des Dienstes das Reich Gottes verkünden.

Die Sakramente sind für uns Christen eine intensive Erfahrung der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus, durch die Christus uns mit seiner Gnade berührt. Nichtsdestotrotz muss die Pastoral immer eine evangelisatorische Dimension bewahren, in der sie für die verschiedensten Situationen und existentiellen Nöte des Menschen offen ist. Dazu ist eine differenzierte und qualifizierte Pastoral notwendig, in der die behutsame Begleitung des Menschen hin zu persönlicher Entwicklung und spirituellem Wachstum einen hohen Stellenwert hat.

Vor diesem Hintergrund hat der Orden ein Dokument zur Pastoral ausgearbeitet, in dem die Schwerpunkte seelsorglichen Handelns in den Einrichtungen der Barmherzigen Brüder grundgelegt sind.

Das Dokument ist als eine Anleitung zu verstehen, die der seelsorglichen Tätigkeit in unseren Einrichtungen einen neuen Impuls geben will, und zwar sowohl im Hinblick auf organisatorische Aspekte, wie auch im Hinblick auf einen offenen Umgang mit der spirituellen Dimension der Personen im Zeichen religiösen Pluralismus. In diesem neuen Modell pastoralen Handelns spielen die Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Sie bilden inzwischen einen festen Bestandteil unserer Pastoralteams bzw. Pastoralräte und leisten dank ihrer Qualifizierung einen wesentlichen Beitrag bei der religiösen und spirituellen Begleitung der uns anvertrauten Menschen. Gemeinsam stehen wir heute vor der großen Herausforderung, neue Wege für die Verkündigung der Frohen Botschaft zu erschließen und nie die Achtsamkeit für die verschiedenen Kontexte zu verlieren, in denen wir diese Botschaft zum Tragen bringen sollen.

Wir sind unterwegs, unterwegs mit dem Menschen und mit der Kirche. Es gibt keinen Grund, wehmütig zurückzuschauen. Vielmehr sollen wir in der Sorge um die uns anvertrauten Menschen hellhörig für das Heute sein und mit Hoffnung auf das Morgen vertrauen. In dieser Weise wird der Dienst der religiösen und spirituellen Begleitung einen wertvollen Beitrag zum Modell der ganzheitlichen Betreuung leisten, für das wir uns einsetzen.

Der Orden legt großen Wert auf eine in diesem Sinne gelebte Pastoral und widmet ihr entsprechende personelle und materielle Ressourcen.  Beim Generalkapitel wurde gefordert, die regionale Zusammenarbeit zu fördern. Die Pastoral ist davon nicht ausgenommen. Deswegen wurden in den vier Ordensregionen  Arbeitsgruppen zum Themenschwerpunkt Pastoral gebildet, die von einer Zentralkommission auf Ebene der Generalkurie koordiniert werden. Diese Kommission soll Synergien erschließen und entfalten, um die vielversprechende Entwicklung der pastoralen Arbeit im Stil des Ordens, sprich im Stil des heiligen Johannes von Gott, zu unterstützen und zu fördern.

 

Geschäftsordnung der Kommission Pastoral im Gesundheits- und Sozialwesen

2019

 

 

1. Bezeichnung der Kommission

 

Generalkommission für die Pastoral im Gesundheits- und Sozialwesen

 

2. Prinzipielle Zielsetzung der Kommission

 

Der pastoralen Tätigkeit auf Gesamtordensebene in allen Einrichtungen gemäß dem Modell, das in dem Dokument «Pastoral im Stil des hl. Johannes von Gott» beschrieben ist, Orientierung und Impulse geben durch die Förderung einer differenzierten spirituellen Achtsamkeit in allen Bereichen, in denen der Orden tätig ist.

 

3. Konkrete Ziele und Arbeitsform der Kommission

 

Zur Umsetzung der prinzipiellen Zielsetzung der Kommission wurden sechs konkrete Ziele festgelegt, die in diesem Sessennium erreicht werden sollen:

           

a.- Sich über neue Entwicklungen und Schwerpunkte in der Pastoral in den verschiedenen Regionen informieren und austauschen und ihre jeweiligen Initiativen unterstützen.

b.- Bildungsmaßnahmen und –angebote in der Pastoral je nach Bereich[1], Ebene[2] und Umfeld[3] fördern.

c.- Die Implementierung des Dokumentes “Pastoral im Stil des hl. Johannes von Gott” in den Einrichtungen und bei den Prozessen und Personen im Orden weiter fördern.

d.- Die Reflexion, das Studium und die Forschung zu Themen der spirituellen und religiösen Achtsamkeit fördern.

e- Die Arbeit nach Bereichen (Zielgruppen) verstärken[4].

f.- Eine Kultur der Hospitalität fördern, in deren Rahmen Dienste der spirituellen und/oder religiösen Begleitung verschiedenen Organisationen angeboten werden können. 

g.- Zum Studium der Enzyklika “Laudato si’” aus einer pastoralen Perspektive motivieren unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte: die Würde des Menschen, zwischenmenschliche Beziehungen und ein Leben in Harmonie mit der Schöpfung.

 

4. Errichtung, Berufung der Mitglieder und Auflösung

Das Generaldefinitorium hat bei der Sitzung am XX de xxxxxxxx die Errichtung einer Generalkommission für die Pastoral im Gesundheits- und Sozialwesen für das Sessennium 2019 – 2024 beschlossen. Zu Mitgliedern wurden folgende Personen berufen. Ihre Amtszeit dauert bis zum nächsten Generalkapitel:

 

Frt. Benigno RAMOS,  Vorsitzender

Frt. André SENE, Sekretär

Frt. Francis MANNAPARAMPIL, Vertreter der Region Asien/Pazifik

Frau Susana QUEIROGA, Vertreterin der Region Europa

Herr Héctor Raúl VALENZUELA BECERRA, Vertreter der Region Lateinamerika

P. Theodore SOSSOE Vertreter der Region Afrika

Frt. Tom OSORIO, Vertrter der Region WEONA

Herr Diakon Peter WEINHAPPL, Region Europa.

Frt. Daniel GONZALEZ, Region Lateinamrika

 

 

5. Mitglieder

 

Die Mitglieder erhalten für ihre Mitarbeit in der Kommission kein Entgelt.

Die Reisekosten werden von der jeweiligen Herkunftsprovinz der Mitglieder bezahlt[5].

 

 

6. Unterkommissionen

 

Zum jetzigen Zeitpunkt erachtet man es nicht für notwendig, Unterkommissionen für die Erreichung der gesetzten Ziele zu bilden. Man wird mit den Unterkommissionen der verschiedenen Regionen zusammenarbeiten.

 

7. Reservierung von Räumen und Logistik für die Sitzungen

 

Wenn sich die Kommission auf einen Termin für eine Sitzung / Veranstaltung geeinigt hat, ist dies mit dem Generalsekretär abzustimmen, um Überschneidungen mit anderen Sitzungen / Veranstaltungen zu vermeiden.

Der Generalsekretär seinerseits bespricht mit dem Prior der Nocetta die notwendigen Zimmer- / Raumreservierungen.

Der Generalsekretär organisiert auch den Abhol- und Bringdienst von und zum Flughafen.

Der Generalsekretär bespricht mit Herrn Pietro Cacciarelli die geplante Sitzung / Veranstaltung. Letzterer bestellt dann die notwendigen Übersetzer.

 

 

8. Einladungen und Sitzungshäufigkeit

 

Der Vorsitzende lädt zu den Sitzungen ein und erstellt eine vorläufige Tagesordnung. Diese kann von den Mitgliedern ergänzt werden. Zu Beginn einer Sitzung wird die endgültige Tagesordnung gemeinsam festgelegt.  

Der General kann Tagesordnungspunkte vorgeben. 

Von der Einladung und der geplanten Tagesordnung geht eine Kopie an den Generalsekretär. 

Die Kommission trifft sich einmal im Jahr, vorzugsweise in der zweiten Jahreshälfte.  

Die Kommission kann zu einzelnen Tagesordnungspunkten, oder zu einer Sitzung auch Gäste einladen, die zur Bearbeitung eines speziellen Themas hilfreich erscheinen.

 

 

9. Protokoll und Protokollverteilung

 

Von jeder Sitzung wird ein Protokoll angefertigt. Dieses wird vom Sekretär erstellt. Zu Beginn der folgenden Sitzung ist das Protokoll von den Mitgliedern zu genehmigen. Das Protokoll geht abschriftlich an:

-           Generalprior

-           alle Kommissionsmitglieder

-           Generalsekretär

 

 

10. Veranstaltungen

 

Die Kommission wird im laufenden Sessennium keine außerordentliche Veranstaltung durchführen.

 

 

11. Erarbeitung von Dokumenten

 

Aus den Studien und Überlegungen, welche die Kommission vorhat, in diesem Sessennium durchzuführen, könnten sich einige Ergebnisse entwickeln, die es sich möglicherweise lohnt, in mehrere Sprachen übersetzen zu lassen.

 

 

12. Öffentlichkeitsarbeit

 

Die Information der Johann von Gott Familie über die Arbeit der Pastoralkommission ist wichtig. Sicher lässt sich nicht von jeder Sitzung ein Bericht für die Website des Ordens erstellen. Über die erste Sitzung oder nach Erreichung von Teilzielen sollte aber auf jeden Fall ein Bericht erstellt und Bildmaterial an den Generalsekretär zeitnah weitergeleitet werden. Dieser entscheidet über die Form der Veröffentlichung.

In der Pastoralkommission ist für die Berichterstattung Frt. André Séne (Sekretär) verantwortlich.

 

 

13. Verbindung der Pastoralkommission mit anderen Büros und Strukturen der Generalkurie

 

Die Verbindung mit dem Generaldefinitorium wird vom Generalsekretär gesichert, der als Sekretär der Kommission fungiert.

 

Die Verbindung mit den verschiedenen Regionalkommission fürt Pastoral wird von den jeweiligen Vertretern aus den Regionen gesichert, die der Kommission als Mitglieder angehören.

 

 

14. Geschäftsordnung [6]

 

 

Die Geschäftsordnung der Pastoralkommission wurde in der Sitzung des Generaldefinitoriums am XX.XX.XXXX genehmigt

 

Rom, …./…./….

 

 

 

Frt. Jesús Etayo

Generalprior



[1] Folgende Pastoralbereiche sind gemeint: Behindertenseelsorge, Pastoral bei Terminalkranken, Pastoral bei geistig und psychisch Kranken, Pastoral bei alten Menschen, Kranhausseelsorge, Sozialpastoral und Mitarbeiterpastoral.

[2] Folgende Ebenen sind gemeint: Obere Leitungsebene, Mittelbau und Basispersonal.

[3] Folgende Umfelder sind gemeint: Kirche, Bischofskonferenz, Diözese, Pfarrei, andere Ordensgemeinschaften.

[4] Die Generalkommission für Pastoral hat vor, sich im Besonderen mit folgenden Bereichen zu beschäftigen:      Pastoral bei geistig und psychisch Kranken: Region Lateinamerika

               Pastoral bei Menschen mit Behinderung: Region WEONA

               Sozialpastoral: Region Europa

[5] Gemäß den in der jeweiligen Provinz geltenden Regelungen.

[6]     De conformidad con lo establecido por la Curia General, los reglamentos, una vez redactados, antes de entrar en vigor deberán someterse a la aprobación del Consejo General.


 

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