Als universeller Wert wird Hospitalität zur besonderen Erfahrung der Lebensgeschichte eines Menschen. Ich bin Gott dankbar, dass er mir auf meinem Lebensweg die Gnade hat zuteilwerden lassen, der Hospitalität zu begegnen; das ist der Weg, den ich als Barmherziger Bruder im Orden vom hl. Johannes von Gott gegangen bin.

Der Herr hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Berufung mit dem Plan Christi und dem Orden der Barmherzigen Brüder zu verbinden. Die Begegnung mit der Welt der Krankheit und der Not, in der Gestalt der Patienten in unseren Einrichtungen, veranlasst mich, mir selbst täglich Fragen zu stellen über das, was ich habe, was ich bin und was ich tun kann. Dies hat auch eine veränderte Wahrnehmung meiner Umwelt mit sich gebracht, weil ich verstanden habe, dass Hospitalität entsteht, wenn wir uns bewusst werden, dass wir Teil der Realität des anderen sind.

Der hl. Johannes von Gott, höchstes Vorbild der Hospitalität, hat uns mit seinem Leben gezeigt, wie viel Gutes man tun kann, vor allem wenn man der Hospitalität sein Leben weiht, durch kleine und große Gesten, die den anderen und uns Gutes tun. Ich habe gelernt, dass jeder Tag der richtige Moment ist, um Zeichen und Handlungen der Nächstenliebe zu setzen und Gott für seine Gegenwart unter uns zu danken.