Täglich habe ich zu unserem Herrn gebetet, auf die Worte der Apostel Bezug nehmend: Stärke unseren Glauben. Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer! so wird er euch gehorsam sein (Lk. 17:5-6).  Mit den Augen des Glaubens gesehen, haben alle Ereignisse, ob wichtig oder unwichtig, ihre Bedeutung, da wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten verhilft (Römerbrief Paulus 8:28) In diesem Geiste möchte ich Ihnen etwas zu meinem täglichen Leben als Barmherziger Bruder berichten.

Die Vorsehung gibt uns die Möglichkeit, jeden Tag gemeinsam die hl. Messe zu feiern und das Stundengebet zu beten. Dieses Beten mag vom Standpunkt der Profitgewinnung  „nutzlos“ erscheinen,  doch ist es die vorrangige Aufgabe eines Ordensmannes. Das Licht des Glaubens erlaubt es uns, seinen vollen Wert zu erkennen. In diesem gemeinsamen Feiern der Liturgie und der hl. Messe begegnen wir Jesus, der in der Gemeinschaft gegenwärtig ist, die in Seinem Namen zusammengekommen ist. Jesus, dessen Worte wir durch die Lesung der Heiligen Schriften vernehmen, Jesus, der durch seine geweihten Amtsträger vertreten wird,  Jesus, der in besonderer Weise wahrlich gegenwärtig ist  durch Brot und Wein. Dieses persönliche Erleben Jesu und die Offenbarung durch Seine Worte erlauben es uns, Ihn  durch den Glauben zu erkennen, wenn wir Ihm im Krankenhaus, auf den Stationen begegnen, in den Kranken und Leidenden, denen wir täglich unseren Dienst widmen, von Friede und Freude erfüllt. Mit anderen Worten: Tagtäglich Hospitalität leben bedeutet, die anderen durch unser gemeinsames Leben als Brüder und unseren Glauben an Jesus zu unterstützen.