Alicja Rysz

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Mitarbeiterin

Polen

Alicja Rysz

 

Seit 20 Jahren arbeite ich im Sozialhilfezentrum der Barmherzigen Brüder. Zu Beginn meiner Arbeit war ich voller Begeisterung, Energie und Ideale. Damals war das Zentrum ein Ort großer Veränderungen. Geistig behinderte Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse oft nicht bewusst, deshalb kann man leicht Fehler machen und Dinge unterlassen.

Heute ist das Zentrum nicht mehr das gleiche wie vor 20 Jahren, die Lebensqualität der Heimbewohner hat sich wesentlich verbessert und dies ist vor allem den Mitarbeitern zu verdanken, deren Haltung gegenüber den Betreuten heute anders ist. Dies konnte durch große pädagogische Arbeit erreicht werden, durch Bildung, Motivation und Entschlossenheit der Einzelnen. Durch ihr Beispiel haben sie die anderen mitgetragen.

Professionalität sollte ausreichen, um eine gute Pflege zu gewährleisten. Doch erst in den vergangenen Jahren, nachdem ich das Leben und das Charisma des hl. Johannes besser kennen gelernt habe, und durch das Weiterführen seines Werkes, ist die Aktivität im Pflegezentrum sehr viel mehr als nur Arbeit geworden. Heute geht es mir vorrangig darum, die Leere und Einsamkeit zu lindern, die häufig das Leben der Betreuten in einer Sozialhilfeeinrichtung kennzeichnet. Es hat wunderbare Momente gegeben, die den Betreuten das Gefühl gegeben haben, beachtet zu werden; wir haben ihre Initiativen, ihre Ideen gefördert und die Mitarbeiter haben begonnen, stärker zusammenzuarbeiten und sehr viel mehr zu leisten als von ihnen erwartet, auch mit größerer Achtsamkeit gegenüber den Bedürfnissen der Betreuten. Doch ein solcher Einsatz ist ein beständiger Kampf mit allen möglichen Schwierigkeiten. Ich glaube, die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Hospitalität im Stil des hl. Johannes von Gott lassen sich durchaus überwinden - man braucht nur dem Beispiel der Barmherzigen Brüder zu folgen und das Charismatische Management anzuwenden. 

 

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