1. Mai – Fest des heiligen Richard Pampuri

Abschluss des Jubiläumsjahres anlässlich des 30. Jahrestages der Heiligsprechung

 

Der heilige Richard Pampuri sagte oft: "Tue alles, auch die kleinsten Dinge, mit großer Liebe". Der Stil der Heiligen ist genau dieser: alles mit großer Liebe zu tun, selbst die kleinsten Dinge. Gerade in unserer Zeit, die von der Corona-Pandemie geprägt ist, sollten wir uns diese Worte zu Herzen nehmen. Diese Zeit des Rückzugs und des Innehaltens sollte uns helen, das Wesentliche zu erkennen, das, was wirklich wichtig und dazu bestimmt ist, für immer zu bleiben: die Liebe. Das Leben unseres heiligen Mitbruders, dessen Heiligsprechung sich voriges Jahr zum 30. Mal jährte, war immer von dieser Sehnsucht erfüllt: dem tiefen Wunsch, aus und in der Liebe zu leben und Liebe zu schenken.  

Frater Richard Pampuri war eine reich mit menschlichen, intellektuellen und spirituellen Gaben gesegnete Person, die er zielstrebig weiterzuentwickeln und gewinnbringend  in den Dienst seiner Mitmenschen zu stellen wusste. Seine besondere Hinwendung zu den Schwächsten hatten ihren Ursprung in einer ausgeprägten Sensibilität und in der tiefen Menschlichkeit, die er in seinem Herzen nährte; Haltungen, die zu seinem täglichen Leben gehörten und die nicht selten dazu führten, dass man ihn für naiv oder sogar für einfältig hielt. Aber nur die Törichten und Naiven können so denken! Denn Heilige sind Menschen, die mit Leidenschaft, Hingabe und Liebe die Lehre Christi in die Praxis umsetzen und für das Heil und den Nutzen aller Menschen leben. Johannes Paul II. sagte in seiner Predigt bei der Heiligsprechung am 1. November 1989: "Die dreiunddreißig Lebensjahre des heiligen Richard Pampuri – er erreichte dasselbe Alter wie Christus, den er über alles liebte - waren ein unentwegtes Geschenk an Gott und seine Brüder und Schwestern.

Vor diesem Hintergrund folgte unser Orden freudig der Einladung der Diözese Pavia zu diesem Jubiläumsjahr, im Laufe dessen sich eine große spirituelle Bewegung unter Jugendlichen, Familien, Berufstätigen, alten und kranken Menschen entwickelte, die zur Urne des Heiligen strömten, um ihm ihre Sorgen und Leiden anzuvertrauen. Anlässlich des dreißigsten Jahrestages seiner Heiligsprechung rief der Bischof von Pavia, Mons. Corrado Sanguineti, seiner Diözese eindringlich die große und bescheidene Gestalt von Frater Richard Pampuri als vorbildlichen jungen Christen, beispielhaften Arzt der Nächstenliebe und großen Barmherzigen Bruder in Erinnerung.

Erminio Filippo Pampuri, der später den Ordensnamen Frater Richard annahm, war ein Arzt für Leib und Seele. Er betätigte sich bereits während und nach dem Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1920 im Sanitätsdienst.  1921 schloss er sein Studium der Medizin und Chirurgie an der Universität von Pavia mit Auszeichnung ab und begann sofort, seinen Beruf auszuüben, und zwar in Morimondo, wo er ein beim Volk besonders beliebter Arzt war. Den anderen, auch über seinen Arztberuf hinaus, zu helfen, war eines seiner charakteristischen Merkmale: Bei seinen Krankenbesuchen, die er gerne und jederzeit machte, schenkte er seinen Patienten Lebensmittel, Medikamente, Decken, Kleidung und oft auch Geld. Nach dem Noviziat in Brescia trat er am 22. Juni 1927 in Mailand in den Hospitalorden ein und legte am 24. Oktober 1928 die Ordensgelübde ab. Er wurde zum Direktor der Zahnambulanz des Brüderkrankenhauses in Brescia, das hauptsächlich von Armen und Arbeitern aufgesucht wurde. Hier tat Frater Richard sein Bestes, um sie trotz seines bereits angegriffenen Gesundheitszustandes mit unermüdlicher Nächstenliebe zu behandeln, wodurch er die Wertschätzung und Verehrung der gesamten Bevölkerung von Brescia gewann.

Während seines Ordenslebens blieb Frater Richard, wie er es immer gewesen war, ein Vorbild christlicher Vollkommenheit und Nächstenliebe für alle: Mitbrüder, Ärzte, Kranke und Mitarbeiter. Er wurde von allen wegen seines großen Könnens und seiner fachlichen Kompetenz sehr geschätzt. Trotzdem blieb er immer äußerst bescheiden und einfach. Während seines kurzen irdischen Daseins gelang es Frater Richard, den Weg der Heiligkeit in der konkreten Ausübung der Nächstenliebe zu gehen. Nach dem Wiederaufflammen einer während des Militärdienstes zugezogenen Rippenfellentzündung, die in eine Bronchopneumonie überging, wurde er am 18. April 1930 von Brescia nach Mailand gebracht, wo er am 1. Mai im Alter von 33 Jahren im Ruf der Heiligkeit starb.

 

Nach seinem Tod verbreitete sich sein Ruf der Heiligkeit in Italien, Europa und anderen Kontinenten. Viele Gläubige berichteten von Gebetserhörungen, die in einigen Fällen den Charakter von Wundern hatten.      

 

Frater Richard wurde am 4. Oktober 1981 vom Heiligen Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Am 5. Januar 1982 wurde ein weiteres Wunder von dem inzwischen Seligen anerkannt: Ein zehnjähriger spanischer Junge, mit Namen Manuel Cifuentes Rodenas, hatte sich eine schwere Verletzung am linken Auge zugezogen. Der Junge, der sich deswegen einer heiklen Operation unterziehen musste, heilte auf unerklärliche Weise über Nacht, nachdem sein Vater ein Bilds des Heiligen aus Pavia in den Verband des Jungen eingewickelt hatte. Mit der Anerkennung dieses weiteren Wunders wurde Frater Richard am 1. November 1989 vom heiligen Johannes Paul II. heiliggesprochen.

 

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