Inklusive Cafés
Eine neue Idee der Hospitalität
Dienstag, den 27. Mai 2025, fand das erste internationale Treffen zum Thema
"Inklusive Cafés" statt, und zwar online über Zoom. Ziel war es,
einen Austausch zwischen den verschiedenen Erfahrungen zu initiieren, die auf
dem Modell der Solidaritätscafés basieren. Die Initiative, die von der
Generalleitung des Ordens ausging, zielt darauf ab, diese neue Realitäten
innerhalb des Ordens zu fördern und zu verbreiten und gleichzeitig ihre Wirkung
nach außen zu stärken.
An dem Treffen nahmen Vertreter der Projekte aus Barcelona (Spanien), Linz
(Österreich), Wolverhampton (Vereinigtes Königreich) und Seoul (Korea) teil,
die jeweils über ihren Werdegang berichteten und die erzielten Ergebnisse, die
aufgetretenen Schwierigkeiten und die Zukunftsaussichten darstellten.
Neben den Verantwortlichen der Cafés (Mila Fernandez und Juanjo Ortega aus
Spanien, Lee Smith aus dem Vereinigten Königreich, Sandra Grininger und
Stefanie Breiteneder aus Österreich und Frau Kim Hoikyung aus Korea) nahmen an
dem Treffen auch Paul Bott (Mitglied des Erweiterten Generaldefinitoriums des
Ordens und zuständig für neue Realitäten), Joan Uribe (Direktor von Hospitality
Europe), Katia Morello (Kooperationsbüro) und Frt. Joaquim Erra teil.
In Barcelona ist die Cafetería D'ins-SJD ein Projekt mit hohem
sozialem Wert, das Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen in prekären
Situationen oder mit Behinderungen bietet. Die Cafeteria befindet sich auf dem
Campus Docent SJD in Sant Boi de Llobregat (einem universitären
Ausbildungsinstitut im Bereich Gesundheit) und richtet sich hauptsächlich an
ein junges Publikum, mit erschwinglichen Preisen und einem nachhaltigen,
inklusiven Angebot im Einklang mit dem Bildungsumfeld, in dem es angesiedelt
ist.
Das Pomegranate Café in Wolverhampton (einer Stadt im Westen von
Mittelengland) ist eine Gemeinschaftseinrichtung, die soziale Verantwortung und
lokales Engagement miteinander verbindet. Alle Erlöse kommen der Good
Shepherd-Organisation zugute, die Armut und Obdachlosigkeit bekämpft. Dank
seiner strategischen Lage in der Nähe von Bus- und Bahnhöfen zieht das Café
Einwohner und Besucher an und ist zu einem Wahrzeichen des Viertels geworden.
Das Café Gutmut in Linz, Österreich, ist das erste Café im Land, das
in Gebärdensprache geführt und von Menschen mit Hörbehinderungen integriert
wird. Es wurde als Sozialunternehmen gegründet und fördert die Beschäftigung
und Berufsausbildung von Gehörlosen sowie die Integration und den kulturellen
Austausch. Das Projekt wird durch ein wissenschaftliches Evaluierungsprogramm
unterstützt, das die Lebensqualität, das psychologische Wohlbefinden und die
Autonomie der beteiligten Personen analysiert.
In Seoul, Korea, ist das Granada Café Centre eine Art betreutes
Arbeiten für Menschen mit kognitiven Behinderungen, die als Baristas arbeiten.
Diese Erfahrung hat ihre Kommunikationsfähigkeiten, ihr Selbstwertgefühl und
ihre soziale Integration verbessert.
Das letzte Projekt, das vorgestellt wurde, war die Initiative café
d'idees; trenca la soledat, die von Juanjo Ortega, dem Leiter der
Sozialarbeit der Spanischen Provinz erläutert wurde. Es handelt sich dabei um
ein Projekt zur Bekämpfung ungewollter Einsamkeit.
Während des Treffens kam es zu einem fruchtbaren Austausch über bewährte
Praktiken und Zukunftsvisionen, der zu dem Vorschlag führte, eine Arbeitsgruppe
einzurichten, die gemeinsame Instrumente, wie z. B. gemeinsame Leitlinien,
ausarbeiten, bewährte Praktiken ermitteln und vor allem eine
ordensübergreifende Vernetzung einleiten soll.
Das Treffen war ein erster konkreter Schritt zum Aufbau eines
internationalen Netzwerks, mit dem das Engagement des Ordens für die Förderung
von Integration, Würde und Gastfreundschaft unterstrichen werden soll.