Kanonische Generalvisitation in Polen
Abschlussveranstaltung in Zakopane
Hospitalität leben heißt, aus der eigenen Komfort-Zone herauszutreten und Ja zu sagen zu allem, was der Begegnung mit Gott und dem Nächsten förderlich ist: Die zweitägige Begegnung der polnischen Provinzleitung, Prioren und hauptverantwortlichen Führungskräfte mit Generalprior Frater Pascal Ahodegnon OH am 14. und 15. Juli 2025 im Bildungshaus „Księżówka“, wunderschön gelegen im sattgrünen Erholungsgebiet von Zakopane, war der Höhepunkt der Kanonischen Generalvisitation, die am 11. Mai 2025 in Krakau begonnen und zwei Monate gedauert hatte.
Generalvisitator Frater Saji Mullankuzhy OH, sac., zweiter Generalrat und Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz, hatte mit Ausnahme des Family Hospital in Nazareth alle Konvente und Einrichtungen persönlich besuchen können und mit jedem Bruder sowie mit zahlreichen Mitarbeitern und betreuten Personen gesprochen. In Zakopane präsentierte er seine Abschlussberichte. Er würdigte die breitgefächerte Palette an Diensten der Hospitalität, angefangen bei der Armenküche und der Nachbarschaftshilfe, wie sie vor allem in Drohobycz (Ukraine) geleistet wird, über das Spitalswesen und die Reha- und Hospizarbeit bis hin zur Arbeit mit psychisch und geistig Kranken und ermutigte dazu, das Erbe des heiligen Johannes von Gott mit Freude und Begeisterung weiterzuführen. Kommunikation und Zusammenarbeit sind wichtige Schlüssel, um angesichts der vielfältigen Herausforderungen zu bestehen und die Hospitalität weiter auszubauen. Generalrat Frater Saji bedankte sich auch für die herzliche Aufnahme in den einzelnen Kommunitäten und die vielen brüderlichen Begegnungen. In Erinnerung an seinen Aufenthalt in Iwonicz, wo man ihm zur Verabschiedung eine Öllampe geschenkt hatte, erinnerte er die Anwesenden daran, wie wichtig es ist, zuerst auf sich selbst zu schauen, auf das eigene Herz, und dafür Sorge zu tragen, dass man sich als Mensch und auch in der Beziehung zu Gott weiterentwickelt und wächst. Dafür sei die individuelle Weiterbildung unerlässlich.
Generalprior Frater Pascal agierte als Moderator und gab viele praktische Hinweise, um im Geist der Hospitalität zu wachsen. Die Brüder bat er, flexibel und allzeit verfügbar zu sein. Jeder könne ein aktiver Begleiter und Unterstützer für andere sein, eine Inspirationsquelle insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit den Brüdern zusammen eine Dienstgemeinschaft bilden, die Familie des heiligen Johannes von Gott. Gemeinsam wolle man sich mutig und entschlossen auf den Weg machen, mit vereinten Kräften, voneinander lernen und das Potential heben, das in jeder und jedem schlummert. Mit Christus als Mittelpunkt und dem klaren Ziel vor Augen, ganz für die Schwachen, Leidenden, Armen und Kranken da zu sein, könne der Abschluss der Generalvisitation zum Startschuss für einen Erneuerungsprozess werden, geprägt von berechtigter Hoffnung, viel Glaube und großer Liebe.
In mehreren Workshops wurden die Visitationsergebnisse reflektiert und auf den Berufsalltag heruntergebrochen. Provinzial Frater Franziscek Salezy Chmiel bedankte sich im Namen der 69 Barmherzigen Brüder der polnischen Ordensprovinz und der rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die brüderliche Atmosphäre und die Ermutigungen und bekräftigte die Bereitschaft, die Zeichen der Zeit mit den Augen Gottes zu lesen und in Treue zum Charisma der Hospitalität mit neuem Schwung weiterzuarbeiten, um den uns anvertrauten Personen wirksame professionelle Hilfe, Trost und Unterstützung anzubieten.