Ich arbeite seit vier Jahren als Heilerzieher in einer Einrichtung der Barmherzigen Brüder für Menschen mit Behinderung.

In dieser Zeit ist aus der Pflicht, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, viel mehr als eine Pflicht geworden.

Dafür gibt es viele Gründe; einer davon ist, dass ich eine Fähigkeit entfalten konnte, die wir alle besitzen und die viel Freude macht: die Fähigkeit zu helfen.

Ich habe festgestellt, dass diese Freude eine wechselseitige ist. Einem Menschen helfen, ein besseres Leben zu führen, macht denjenigen, der die Hilfe gibt, genauso froh wie denjenigen, der die Hilfe erhält.

Die Freude über meine Arbeit drängte mich, mehr über Leben und Werk des heiligen Johannes von Gott zu erfahren. Ich hege eine große Bewunderung für seine Gestalt, die noch größer wurde, als ich andere Einrichtungen und Werke des Ordens der Barmherzigen Brüder kennen lernte.

Ich staunte nicht schlecht, als ich feststellte, dass das Netz des Ordens weit über sprachliche und kulturelle Grenzen hinausreicht und ein großes Netz der Hilfe für schutzbedürftige Menschen ist.

In dem kurzen, aber intensiven Zeitraum, den ich nun bei den Brüdern arbeite, glaube ich entdeckt und erfahren zu haben, woher die Solidität des Werkes des heiligen Johannes von Gott kommt: von seinen Werten.

Alles beginnt mit einem großen Gespür für Hospitalität, aus der jeder Mensch, und mag er noch so „fremd“ oder „befremdend“ sein, im Zeichen von Respekt, Qualität, Spiritualität und Verantwortung aufgenommen wird.

Ich bin froh, dass sich mein Weg mit dem des heiligen Johannes von Gott gekreuzt hat, besonders weil es in einer Lebensphase geschah, in der ich es dringend notwendig hatte, mich mit dem Leben zu versöhnen. Heute bin ich stolz, ein Mitarbeiter von Johannes von Gott zu sein, weil ich weiß, dass derjenige, der anderen hilft, sich selbst hilft, oder anders gesagt, dass das, was du nicht gibst, du dir selbst nimmst.