Als die Barmherzigen Brüder vom hl. Johannes von Gott nach Ost-Timor in das entlegene Bergdorf Laclubar kamen, brachten sie eine neue Form der Hospitalität in dieses Land. Diese Erfahrung der Johann von Gott-Hospitalität war für die Bevölkerung von Timor von größter Bedeutung. Als erstes erlebten wir, wie sehr die Hingabe zur Hospitalität die ersten beiden Brüder verband, die zu uns kamen und ihre Arbeit in unserem Land begannen - Frater Vitor und Frater José Antonio. Sie begannen ganz bescheiden und mit wenigen Ressourcen. Doch sie bemühten sich beständig, den Heilsplan Jesu fortzuführen und den Armen und Kranken im Geiste des hl. Johannes von Gott zu dienen. Im Laufe der Besuche, die sie zu den Familien in den Dörfern der Umgebung von Laclubar führten, entdeckten sie die wahren Bedürfnisse der Menschen. Ein dringendes Erfordernis, auf das sie sofort reagierten, war die Notwendigkeit einer stationären Behandlungseinrichtung für Menschen mit Tuberkulose. Die Brüder trafen auch Familien mit geistig behinderten Angehörigen. Sie besuchten und berieten sie, und halfen ihnen. Schließlich bauten sie eine weitere Einrichtung, die geistig behinderten Menschen angemessene Pflege gewährleistet, sofern diese als Teil der Gesamtbehandlung erforderlich ist. Der Geist und die Arbeit der Brüder und ihrer Mitarbeiter faszinierten mich, so beschloss ich, mich dem Orden anzuschließen. Als ich mein Noviziat in Brasilien absolvierte, sah ich, dass auch im Rahmen einer ganz anderen Kultur und Tradition, Hospitalität immer das gleiche Bestreben hat - die Würde und den Wert eines jeden Menschen als Gott ebenbildliches Geschöpf zu achten und zu fördern